Self-Rising Flour selber machen

Self-rising flour ist eine beliebte Zutat in amerikanischen Backrezepten. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Mehl, Backpulver und Salz. Erfahrt hier im Detail, wie ihr euer eigenes self-rising flour in Deutschland mischen könnt und was es alles zu beachten gibt!

Inhalt

Was ist self-rising flour?

Self-rising flour heißt übersetzt in etwa „selbst-aufgehendes Mehl“. Es ist ein weiteres typisch amerikanisches Mehl, das es hier in Deutschland so nicht zu kaufen gibt. Im Prinzip ist es aber nichts anderes als all-purpose flour (bzw. je nach Marke oft auch cake flour), gemischt mit Backpulver und Salz. Das soll es – vor allem ungeübten Bäckern – ermöglichen, ganz schnell, einfach und ohne viele weitere Zutaten selber Kuchen, Cupcakes und mehr backen zu können. 
 

In den USA wird self-rising flour vor allem gerne für die Zubereitung von Buttermilk Biscuits verwendet – vielleicht, weil es morgens schnell gehen soll? Oder weil die enthaltene Menge an Backpulver und Salz perfekt abgestimmt ist auf locker-fluffige Biscuits. Daher habe ich oben auch von cake flour gesprochen, denn, vor allem in den Südstaaten, werden Buttermilk Biscuits traditionell mit White Lily Flour hergestellt, was ein besonders weiches Kuchenmehl mit einem niedrigeren Proteingehalt ist. (Wenn ihr mehr über den Unterschied zwischen deutschen und amerikanischen Mehlsorten lesen wollt, schaut gerne hier vorbei).

Vor- und Nachteile von self-rising flour

Der Vorteil von self-rising flour liegt, wie bereits erwähnt, in der Bequemlichkeit. Man spart sich das zusätzliche Abmessen, Hinzufügen und Vermischen von Backpulver und Salz. Dadurch sind die Biscuits (oder Cupcakes, euer Kuchen, …) deutlich schneller zusammengerührt, es gibt weniger abzuspülen und man muss nicht immer darauf achten, dass man noch genug (wirksames!) Backpulver zu Hause hat.

 
Ich finde allerdings, dass self-rising flour auch ein paar Nachteile hat:
  1. Es ist ein weiteres Mehl für das man dann einen Platz im Vorratsschrank finden muss. Mir sind da die kleinen Backpulvertütchen deutlich lieber…
  2. Dadurch, dass es meist nur in einer Papiertüte verpackt ist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das im self-rising flour enthaltene Backpulver irgendwann Feuchtigkeit zieht und somit inaktiv wird. Bei original amerikanischem self-rising flour ist das vielleicht nicht so sehr das Problem, da hier hauptsächlich mit double-acting baking powder gearbeitet wird. Wenn ihr aber euer eigenes self-rising flour in Deutschland mit deutschem single-acting baking powder anmischt, kann es euch schnell passieren, dass euer Backpulver inaktiv wird und euer Kuchen dann nichts wird.
  3. Ihr habt keine Kontrolle über das Verhältnis zwischen Backpulver und Salz zu Mehl. Manche Rezepte kommen mit weniger Backtriebmittel aus (weil zum Beispiel noch weitere treibende Zutaten im Teig sind, wie luftig aufgeschlagene Eier oder Natron), andere benötigen eine Extraportion Backpulver (zum Beispiel vegane Rezepte, die ohne Eier auskommen müssen). Auch beim Thema Salz gibt es manche Rezepte, die mit weniger Salz besser schmecken und andere, bei denen eine etwas größere Prise Salz für das besondere etwas sorgt. 

Self-rising flour-Rezept

Nichtsdestotrotz möchte ich euch heute das zugrundeliegende Mischverhältnis für amerikanisches self-rising flour verraten, so dass ihr auch in Deutschland Rezepte mit dieser Zutat schnell und einfach nachbacken könnt!

 

Auf Grund der geringeren Haltbarkeit des self-rising flours empfehle ich euch, immer nur eine kleine Menge des Mehls anzumischen. Ich persönlich mische mir sogar immer nur genau so viel, wie ich für das entsprechende Rezept benötige.

 

Das genaue Rezept für 1 Cup selbstgemachtes self-rising flour ist:

  • 125 g Mehl (Type 405 oder 550)
  • 1,5 TL Backpulver 
  • 1/4 TL Salz
 

Einfach alle Zutaten mit einem Schneebesen vermischen und direkt weiterverarbeiten.

 

Wenn ihr eine größere Menge vorbereiten möchtet, könnt ihr folgendes Rezept verwenden. Das selbstgemachte self-rising flour dann bitte in einer gut schließenden luftdichten Dose verpacken und am besten dunkel lagern. Theoretisch sollte es dann so lange haltbar sein, wie das angegebene Mindesthaltbarkeitsdatum auf eurem Backpulver. 

 

Vorratsmenge self-rising flour:

  • 500 g Mehl (Type 405 oder 550)
  • 2 EL Backpulver 
  • 1 TL Salz

Questions & Answers

Nein. Wenn ihr an Stelle von self-rising flour normales Mehl (z.B. Mehl Type 405 oder 550) nehmt und KEIN weiteres Backpulver und Salz hinzufügt, dann wird euer Kuchen nicht aufgehen. Daher bei Verwendung von normalen deutschen Mehlen immer die entsprechende Menge Backpulver (1,5 TL auf 125 g Mehl) und Salz (1/4 TL Salz auf 125 g Mehl) hinzufügen. 

Eigentlich nicht. Ihr könnt beide Backpulverarten verwenden. Bei Verwendung von double-acting baking powder ist das self-rising flour etwas stabiler. Mehr dazu hier

Nein. Natron braucht zwingend einen weitern Säureagent, damit das Backtriebmittel wirken kann. Daher bitte unbedingt Backpulver verwenden. Mehr dazu hier.

Self-rising flour selber machen

Self-rising flour selber machen

Nutmeg & Pancakes
Ein einfaches Rezept, mit dem ihr euer eigenes self-rising flour in Deutschland mischen könnt!
Zubereitungszeit 5 Minuten
Gericht Allgemein
Küche Amerikanisch
Portionen 1 amerikanischen Cup / 125 g
Kalorien 423 kcal

Zutaten
  

  • 125 g Mehl Type 405 oder 550
  • 1,5 TL Backpulver single- oder double-acting
  • 1/4 TL Salz

Anleitungen
 

  • Alle Zutaten mit einem Schneebesen vermischen und direkt weiterverwenden.
Keyword Mehl

Weitere amerikanische Zutaten erklärt

Wenn euch dieser Beitrag gefallen hat, kann ich euch auch meine anderen Artikel zum Thema „amerikanische Zutaten empfehlen“. Wusstet ihr zum Beispiel, dass amerikanische Buttermilch anders hergestellt wird, als deutsche? Oder dass das amerikanische all-purpose flour nicht das gleiche ist, wie unser Mehl Type 405?

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Hallo, ich bin Bettina! Ich backe und analysiere leidenschaftlich gerne amerikanische Rezepte. Hier findet ihr alles über Pancakes, Pound Cakes, Cookies und mehr!

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