Deutscher vs. amerikanischer Puderzucker

Deutscher vs. amerikanischer Puderzucker: Während amerikanischer powdered sugar dem deutschen Puderzucker sehr nahe kommt, sieht es bei confectioners‘ sugar schon wieder ganz anders aus. Lest weiter, was genau die Unterschiede sind und was ihr beim Backen in Deutschland beachten müsst.

Werbung, da Markennennung (alle Artikel selbst gekauft)

Inhalt

Deutscher vs. amerikanischer Puderzucker

In meinem letzten Artikel über deutschen vs. amerikanischen (weißen) Zucker habe ich erklärt, dass es hierbei kaum einen Unterschied zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Produkt gibt.

 

Somit liegt es auch nahe, dass amerikanischer powdered sugar dem deutschen Produkt sehr ähnlich sein sollte. Einerseits ist dem auch so, andererseits gibt es doch gewisse Unterschiede zu beachten. Lasst uns herausfinden, was es zu beachten gibt!

Powdered Sugar = Puderzucker

Powdered sugar ist an sich identisch mit dem deutschen Produkt. In beiden Fällen handelt es sich um sehr fein gemahlenen weißen Haushaltszucker. 

 

Ich habe bei meiner Recherche zwar vereinzelt gelesen, dass amerikanischer powdered sugar etwas feiner sein soll als der deutsche, konnte allerdings keine Beweise dafür finden. Selbst wenn – in den allermeisten Rezepten wird eine minimal feinere Mahlung denke ich auch keinen großen Unterschied machen. 

 

Ich habe oben „an sich“ geschrieben, da es in den USA noch eine weitere Variante an powdered sugar gibt, die sich von dem deutschen Puderzucker doch unterscheidet: und zwar confectioners‘ sugar!

Puderzucker
Deutscher Puderzucker, gesiebt

Confectioners‘ Sugar = Puderzucker + Stärke

Confectioners‘ sugar ist Puderzucker gemischt mit einem kleinen Anteil an Stärke (ca. 3-5%), meistens Maisstärke. In den USA könnt ihr diese Mischung bereits fertig kaufen, hier bei uns in Deutschland gibt es sie nur in Form von Steuern bzw. Mühlen zu kaufen. Wenn ihr größere Mengen davon benötigt, müsst ihr euch confectioners‘ sugar daher selber mischen:

 

Dafür nehmt ihr einfach 1 cup/115 g Puderzucker, vermischt diesen mit 2 tsp/TL/6g Stärke und siebt es einmal durch. 
 

Doch wofür überhaupt Stärke beimischen und wozu wird confectioners‘ sugar überhaupt verwendet? 

 

Vorteile von Confectioners‘ Sugar

Die Maisstärke verhindert, dass der Puderzucker verklumpt und sorgt somit für eine längere Haltbarkeit. Vielleicht ist euch schon aufgefallen, dass deutscher Puderzucker mit der Zeit immer kleine Klümpchen bildet und ihr ihn vor Verwendung erst noch einmal sieben müsst. Mit confectioners‘ sugar passiert das nicht! 

 

Zudem löst sich confectioners‘ sugar schneller auf und sorgt so für eine geschmeidigere Konsistenz. Somit ist er in den USA der bevorzugte Zucker zur Herstellung von Glasuren und Frostings sowie süßer Sahne.

 

Des Weiteren wird confectioners‘ sugar gerne zum Bestäuben von Backwaren verwendet. Im Gegensatz zu purem powdered sugar verblasst/verschmilzt confectioners‘ sugar nämlich nicht, sondern bleibt sichtbar oben auf dem Kuchen (Cupcake, Muffin, Donut…) liegen. Daher wird Puderzucker gemischt mit Maisstärke bei uns in Deutschland auch direkt in den praktischen Mühlen verkauft.

 

Nachteile von Confectioners‘ Sugar

Manche kritisieren jedoch auch die Zugabe von Stärke, da vor allem Maisstärke einen unangenehmen, metallisch-pappigen Nachgeschmack mit sich bringen soll. Dies sei vor allem in Glasuren und Frostings herauszuschmecken, da dort der Anteil an confectioners‘ sugar natürlich sehr hoch ist! Eine immer wieder empfohlene Alternative ist hier, einen Bio-Puderzucker zu verwenden, da diese oft mit Tapioka- statt Maisstärke hergestellt werden und diese einen deutlich angenehmeren Geschmack haben soll.

 

Daher empfehle ich, confectioners‘ sugar entweder wirklich nur zum Bestäuben von Kuchen, Plätzchen, Waffeln, Pancakes und co. zu verwenden. Oder ihn euch selber herzustellen und dann Tapiokastärke an Stelle von Maisstärke zu verwenden, wenn ihr ihn für Frostings, Glasuren oder ähnliches verwenden wollt. 

 

 

Zum Schluss noch ein Tipp: Die Begriffe „powdered sugar“ und „confectioners‘ sugar“ sind nicht geschützt und werden in den USA gerne umgangssprachlich für das gleiche Produkt verwendet. (Viele setzen es auch noch mit „icing sugar“ gleich, was eher ein Begriff aus UK ist.)

 

Daher ist es immer gut, bei amerikanischen Rezepten kritisch zu hinterfragen: Macht es hier jetzt wirklich Sinn confectioners‘ sugar an Stelle von (purem) Puderzucker zu verwenden? Und auch beim Gang in den Supermarkt ist Vorsicht geboten, denn sogar einige Hersteller schreiben vorne „powdered sugar“ drauf, wenn eigentlich confectioners’s sugar (also Stärke) „drin ist“. 

Puderzucker, ungesiebt
Puderzucker, ungesiebt

Questions & Answers

Confectioners‘ sugar ähnelt dem deutschen Puderzucker sehr und wird daher in der Regel nicht importiert. 

Ihr könnt ihn aber ganz einfach selber machen, Rezept siehe oben!

1 cup granualted sugar = 200 g Haushaltszucker

 

1 cup powdered sugar = 115 g Puderzucker

 

Für mehr Informationen zu den amerikanischen Maßeinheiten und den deutschen Umrechnungen, klickt hier

Weitere amerikanische Zutaten erklärt

Wenn euch dieser Beitrag gefallen hat, kann ich euch auch meine anderen Artikel zum Thema „Deutsche vs. amerikanische Zutaten“ empfehlen. Wusstet ihr zum Beispiel, dass amerikanische Buttermilch anders hergestellt wird, als deutsche? Oder dass das amerikanische all-purpose flour nicht das gleiche ist, wie unser Mehl Type 405?

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Picture of Über mich

Über mich

Hallo, ich bin Bettina! Ich backe und analysiere leidenschaftlich gerne amerikanische Rezepte. Hier findet ihr alles über Pancakes, Pound Cakes, Cookies und mehr!

Cookie Consent mit Real Cookie Banner